Wärmenetzplanung
Geroda/Platz

Bezüglich der Wärmeversorgung gibt es in Deutschland immer wieder neue, teils strengere Vorgaben seitens der Politik. Viele Bürgerinnen und Bürger müssen sich daher früher oder später die Frage stellen, wie sie die Energieversorgung im eigenen Haushalt in Zukunft unter Berücksichtigung der politischen Vorgaben bezahlbar umsetzen. Rund 70% des Energiebedarfs eines durchschnittlichen Haushalts entfallen auf die Raumwärme.

In diesem Zusammenhang enstand in unserer Gemeinde die Idee für ein Konzept für ein eigenes Wärmenetz. Durch ein eigenständiges (Nah-)Wärmenetz können Bürgerinnen und Bürger die eigene Wärmeversorgung zukunftssicher, autark und vergleichsweise günstig bzw. für den einzelnen bezahlbar sicherstellen. Auch der Aufwand für den einzelnen Wärmeabnehmer bleibt dabei weitestgehend gering.

Da 14 Prozent der gesamten CO2-Missionen in Deutschland aus dem Gebäudesektor kommen, wird die Wärmegewinnung aus EE von der Bundesregierung mit einem Volumen von 500 Mio. Euro pro Jahr gefördert. Darüber hinaus gibt es weitere Förderprogramme für Wärmenetze.

Politische Vorgaben:

Ziele der Bundesregierung

Ausbau erneuerbarer Energien im Strombereich auf 30% und im Wärmebereich auf 14%

EEWärme-Gesetz

Deckung des Wärmebedarfs anteilig aus Solarenergie, Biomasse oder Erdwärme

Klimaschutzprogramm 2030

CO2-Bepreisung von Verkehr und Wärme + Vorgaben zur Reduktion von CO2 + Ölkesselverbot ab 2026

Den Aufbau des Nahwärmenetzes muss man sich wie die Struktur eines Baumes vorstellen. Die Planung der Wärmeleitungen erfolgt dabei rückwärts, also von den Haushalten, die am weitesten vom Heizhaus entfernt sind (dünnere Leitungen, vergleichbar mit den Wurzeln eines Baumes) bis zum Heizhaus selbst (Stamm). Je nachdem, wie viele Haushalte sich in den einzelnen Straßenzügen (dünnere Leitungen) ans Wärmenetz anschließen, umso dicker wird am Ende die Leitung, die zum Heizhaus führt.

Das Wärmenetz wird dabei anhand der Anzahl der Haushalte, die sich von Beginn an das Netz anschließen möchten, geplant, um es speziell für diese Haushalte wirtschaftlich zu gestalten. Aus diesem Grund ist es möglich, dass ein späterer Anschluss von weiteren Haushalten an das Wärmenetz ggf. nicht mehr oder nur in Verbindung mit höheren Kosten für die neuen Haushalte möglich ist. Im besten Fall sollten sich interessierte Haushalte daher von Anfang an für einen Anschluss an das Wärmenetz entscheiden.

Die Wärmeversorgung aller angeschlossenen Haushalte erfolgt über ein (zentrales) Heizhaus mit Großpufferspeicher. Welche Energiequelle (z. B. Ölheizung, Hackschnitzelheizung, ...) dort eingesetzt wird, entscheiden die Bürger bzw. die Genossenschaft eigenständig. Letztlich erfolgt daher auch die Beschaffung des Heizmaterials zentral über die Genossenschaft und entfällt somit für den einzelnen Haushalt.

Für die Betreibung eines Wärmenetzes gründen die Bürgerinnen und Bürger eine Genossenschaft, die im weiteren Verlauf alle notwendigen Entscheidungen trifft und gleichzeitig für die spätere Verwaltung und Steuerung des Wärmenetzes (inkl. Beschaffung von Heizmaterial, Reparaturen, ...) zuständig ist.

Heizkörper, Heizungsrohre, Dusche, Waschbecken etc. im eigenen Haus bleiben unverändert bestehen, lediglich im Keller/Heizraum sind Änderungen notwendig. Hier werden die bestehende Heizung mitsamt Boiler und Tanks/Lager durch einen Pufferspeicher ersetzt, was insbesondere zusätzlichen Platz schafft. Ein Anschluss an einen bestehenden und intakten Pufferspeicher ist ebenfalls möglich.

Der Wärmepreis setzt sich später aus einer Einmalzahlung je Anschluss, einer monatlichen Grundgebühr und dem Wärmepreis je kWh zusammen. Die Genossenschaft entscheidet dabei selbst, ob ggf. eine höhere Einmalzahlung oder Grundgebühr festgesetzt wird, um einen günstigeren Wärmepreis festsetzen zu können oder umgekehrt. Die Anschlusskosten und der Wärmepreis sind zudem u. a. abhängig von der Planung der Wärmeverteilung, dem Umfang der Tiefbauarbeiten, der Kosten für die Heizzentrale, der möglichen Energiequelle, der Anschlussquote, der Förderbedingungen oder der Art der angeschlossenen Gebäude (Altbau, Neubau, ...). Im Anschlusspreis inklusiv ist die Zuleitung zum Haus, die Pufferübergabetechnik sowie der Anschluss des Puffers ans Netz. Die übrigen Kosten (z. B. Erdarbeiten auf dem eigenen Grundstück) trägt der Eigentümer selbst.

Weitere Informationen können Sie der Präsentation der Firma ENERPIPE entnehmen: Präsentation Wärmenetz Geroda/Platz

Bei Fragen steht Herr Hippeli jederzeit zur Verfügung. Die Kontaktdaten finden Sie am Ende dieser Seite.

Ihre Vorteile auf einen Blick:

geringer Platzbedarf

kaum Arbeit, Lärm und Schmutz im Eigenheim

geringere Investitions- und Energiekosten für den einzelnen Haushalt

zukunftssicheres Netz

zentrale Wartung der Energiequelle

lediglich eine zentrale Energiequelle notwendig (ggf. zweite Quelle als Alternative)

Sicherheit & Service

zentrale Beschaffung des Heizmaterials

bei Anschluss an ein Wärmenetz gemäß § 71b GEG entfällt die Pflicht zum Vorhalten eines Energieausweises

Nachfolgend sehen Sie beispielhaft die zeitliche Reihenfolge vom Erstkontakt bis zum fertigen Wärmenetz:

Erstkontakt mit der Firma ENERPIPE

Vorstellung des Konzeptes im Gemeinderat

Erstinformation der Bürgerinnen und Bürger

Auftaktveranstaltung und Vorstellung des Projektes

Datenerhebung (Abgabe von Erhebungsbögen)

Prüfung der Ergebnisse, Konzeption und Planung

Besprechung der Ergebnisse mit der Firma Enerpipe

Information (inkl. Preiskalkulation) an die möglichen Wärmeabnehmer

Resonanz der möglichen Wärmeabnehmer (Abgabe einer Absichtserklärung)

Firmengründung (Genossenschaft)

Finanzierungsplan (Angebote und Vergaben)

Umsetzung & Nachbetreuung durch die Firma Enerpipe

Datenauswertung

Im Rahmen der Datenerhebung wurden insgesamt 103 Erhebungsbögen (71 für Geroda und 32 für Platz) eingereicht. Das zeigt, dass seitens der Bürgerinnen und Bürger durchaus großes Interesse an dem Thema "Wärmeplanung" besteht.

Die Erhebungsbögen wurden der Firma Enerpipe zwischenzeitlich zur Datenauswertung weitergeleitet.

Die Ergebnispräsentation der Datenauswertung findet am Dienstag, den 23.04.2024, um 19:00 Uhr, im Bürgerhaus Geroda statt.

Sprechen Sie auch gerne weiterhin Ihre(n) Nachbarn an und informieren Sie sie/ihn über das Projekt "Wärmenetzplanung in Geroda/Platz".

Interessierte Bürgerinnen und Bürger, die an den bisherigen Veranstaltungen ggf. nicht teilnehmen konnten, dürfen gerne noch dazustoßen.

Denn: Wärmeplanung geht alle etwas an!

Warum Nahwärme?

Es spricht Einiges dafür!

Weniger...

- Platzbedarf gegenüber einer regulären Heizung

- Arbeit, Lärm oder Schmutz

- Investitions-/Energiekosten

- Abhängigkeit von Öl- und Gasimporten

- CO2-Emissionen

Mehr...

- Platz im Haus/Keller

- Erneuerbare Energien

- Sicherheit

- Service

- Lebensqualität

- Möglichkeiten

Warum Nahwärme?

Weitere Vorteile:

Finanzieller Aspekt

Fossile Energien werden voraussichtlich eher teurer als günstiger.

Nachhaltigkeit

Netzinfrastruktur wird für Jahrzehnte ausgelegt & die Energiequelle ist flexibel anpassbar.

Synergien nutzen

- Breitbandausbau

- Dorferneuerung

- Erschließung von Neubaugebieten

Regionale Wertschöpfung

Wirtschaftsmotor für die Region

https://www.youtube.com/watch?v=l96FbbGtJaA

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Ihr Ansprechpartner

Stefan Hippeli

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Fon 0151/56329469

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Firmensitz

Firma ENERPIPE

An der Autobahn M1

91161 Hilpoltstein

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